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Emil Nolde: Mythos und Wirklichkeit. Die Ungemalten
Bilder\, 30.4.-04.09.2023
Emil Nolde ist einer der be
kanntesten „entarteten Künstler“. Von keinem anderen Maler wurden wä
hrend der NS-Zeit so viele Arbeiten beschlagnahmt wie von ihm und er erhie
lt „Berufsverbot“. Gleichzeitig war Nolde seit 1934 Mitglied der Natio
nalsozialistischen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig und verlor bis zum Kr
iegsende seinen Glauben an das NS-Regime nicht.
Nolde schuf eine Reihe kleinformatiger Aquarelle und bezeichnete sie als „Ungemalte Bilde r“. Dieser Begriff bezog sich zunächst auf die Funktion der Aquarelle a ls Vorlagen für Ölgemälde. Mit den Jahren kultivierte Nolde die Erzähl ung\, die kleinen Bilder seien ausschließlich in der Zeit der Verfolgung im Verborgenen gemalt worden. Tatsächlich waren einige Aquarelle aber ber eits vor Verhängung des „Berufsverbots“ entstanden\, und auch danach arbeitete Nolde im abgeschiedenen Seebüll kontinuierlich künstlerisch we iter\, ein „Malverbot“ bestand nicht. Nach Kriegsende galt Nolde lange als verfolgter Künstler und Opfer der NS-Kunstpolitik\, Verweise auf sei ne Sympathien zum Nationalsozialismus und seinen Antisemitismus wurden ver schwiegen.
\nIn der Ausstellung\, die in Kooperation mit der Nolde Stiftung Seebüll entsteht\, wird die Werkserie der „Ungemalten Bilder “ auf Basis neuester kunsthistorischer Forschung in ihren Entstehungs- u nd Rezeptionskontext eingebettet und vermittelt.
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